Es geht um Daniel Schwerd (MdL), einem ehemaligen Pirat mit den Kernkompetenzen Antifaschismus, Feminismus, Flüchtlingspolitik und Basisdemokratie. Einem politischem Schwergewicht, könnte man meinen. Denn sein Einfluss innerhalb der Piraten war groß und seine Stimme wird heute noch bei der Schar der teilweise heimatlosen Expiraten immer noch sehr wahr genommen.
Und weil er in NRW agierte, will er auch dort in die LINKE eintreten. Doch da hat der „große Vorsitzende“ Michalowsky etwas dagegen. In seinem Twitter-Posting verwahrte er sich in alt-stalinistischer Manier, geschmückt mit Diffamierungen, gegen einen Eintritt Schwerds.
Seit dem Michalowsky in NRW an der linken Macht ist, bedient er mit Polemik und dümmlich-radikalen Sprüchen die im Westen so populären Sekten und K-Gruppen. Unter seiner Ägide blühen Maoisten, Trotzkisten, Antisemiten und Fundamentalantikapitalisten förmlich auf. Emanzipatorische Kräfte haben es dort ziemlich schwer, auch nur ansatzweise in der Parteiarithmetik eine Rolle zu spielen. Zu hierarchisch und undurchlässig funktioniert das System Michalowsky. Da könnte ein Schwerd mit einem ganz anderen politischem Profil eine Gefahr darstellen.
Die Linke Berlin hat übrigens weniger Probleme mit den hiesigen Expiraten. Über das Einfallstor Ema.Li gibt es zahlreiche Kontakte mit der Progressiven Plattform, einem Tummelbecken der politisch Heimatlosen. Viele sind auch in die LINKE eingetreten und versuchen über die vielen BAGs oder LAGs, sowie mit Kontakten zur Ema.Li oder zum FDS ihre Themen zu positionieren. Das ist auch notwendig, bringen diese Leute nicht nur frischen Wind in die teilweise sehr angestaubten Parteistuben mit, sondern verfügen zudem über ausgezeichnete Kompetenzen in Themen, die in der LINKEN bisher nur marginal oder gar nicht „beackert“ worden sind.
Das alles hat dieser Möchtegern-Linke Michalowsky anscheinend mit seiner feudal geführten Landespartei nicht nötig.
Der Emanzipatorischen Linken in NRW ist es zu wünschen, dass sie sich im Meer der Sekten durchsetzt und nicht verzweifelt, dass sie weiterhin Auffangbecken von libertär denkenden und aufgeklärten Genoss*innen und Interessierten ist, dass sie die Fehlstellen progressiver linker Politik besetzen kann, natürlich einen langen Atem hat und als mögliche politische Heimat für einen Daniel Schwerd zur Verfügung steht.
Der User bringt den Aspekt der Polemik „Antideutsche Spinner“ bei Facebook auf den Punkt: „Der große Vorsitzende Michalowsky der seinen Job wohl vor allem dahingehend interpretiert die ideologische Reinheit seines Landesverbands (also in dem Fall das strikte Vermeiden jeder Form des selber-Denkens oder überhaupt Handelns welchens nicht auf Ressentiments und Fetischen aufgebaut ist) zu gewährleisten, hat gesprochen, verweilen wir kurz andächtig. In meinem demokratischen Verständnis, ist es nicht die Aufgabe eines Vorsitzenden einer Partei, Flügel gegen imaginierte Feinde nach aussen zu vertreten. Und ganz generell der Begriff „Antideutsch“ ist doch mittlerweile nur noch ein Kampfbegriff der von abgehalfeterten Hexenjägern verwendet wird um einen Kampfbegriff gegen unliebsame Meinungen (zersetzende Elemtente traut man sich wohl nicht zu sagen) zu haben, der alles und jeden treffen kann der es wagt „abzuweichen“ oder wie viele Leute würden sich heute noch offensiv selbst als „antideutsch“ bezeichnen, ausserhalb dessen, dass man diese Fremdzuschreibung irgendwann akzeptiert hat. Insgesamt erinnert das Verhalten dieses Herrn Michalowsky und derjenigen die ihn wählten doch stilistisch sehr stark an die antikommunistischen Auswüchse eines Mc Carthys und dabei dachte ich immer die Traditionslinken wären gegen „US-Kulturimperialismus“.“
Und (Leidens-)Genosse Michael Schreiner fasst es treffend zusammen:
„Ein fachpolitisch kompetenter Landtagsabgeordneter der Piraten in NRW verlässt seine Partei und überlegt, in die LINKE einzutreten. Darüber könnte man sich freuen, zumal dem Betreffenden Themen wie Antifaschismus, Feminismus, Flüchtlingspolitik und Basisdemokratie wichtig sind- es also inhaltlich ziemlich gut passt.
Naja: es sei denn, man ist ein gewisser Landessprecher in NRW, dem seine persönliche Schlacht gegen ‚Antideutsche‘ wichtiger ist als eine Kompetenzerweiterung der LINKEN“
Gefällt mir Wird geladen …